Kartenlegen
Foto: Natalie magic / Shutterstock.com
Die Neugierde auf die Dinge, die einen in der Zukunft erwarten, war vermutlich schon immer vorhanden. Vielleicht auch damit die Hoffnung verbunden, das eigene Schicksal beeinflussen zu können. So bedienten sich die Menschen über die Zeit verschiedener Methoden, um für sie wichtige Botschaften zu erhalten.
Und auch heute kommen wir immer wieder mal in Situationen, wo wir mehr Fragen als Antworten haben. Wie es weiter gehen kann? Ob wir vielleicht etwas übersehen? Oder es die richtige Zeit für Veränderung ist. Unsicherheiten und Sorgen sind häufig Wegbegleiter bei einer Entscheidungsfindung.
Früher wie heute erfreut sich hier das Kartenlegen grosser Beliebtheit. Mittlerweile stehen unzählige Kartendecks und Legesysteme zur Auswahl, wo sich für jedes Anliegen die passende Möglichkeit der Unterstützung finden lässt.
Die Welt der Karten
Kartenlegen gilt als Kunst und ist mit einer langen Tradition verwoben. Sie wird auch häufig als Chartomantik oder Kartomantie bezeichnet. Und lässt sich als Teilsegment beim Wahrsagen wiederfinden. Diese Methode gehört seit Jahrhunderten zu den beliebtesten Mitteln, um an Informationen ausserhalb des alltäglichen Bewusstseins zu gelangen, Antworten auf Fragen und Hilfestellung zu erhalten.
Begonnen hat das Kartenlegen vermutlich bereits im alten China des 7. Jahrhunderts. Zu einer Zeit, als der Holztafeldruck erfunden wurde. Es wurden unter anderem auch Spielkarten gedruckt, da diese zur damaligen Zeit in Mode kamen. Wurden diese zunächst zum reinen Vergnügen verwendet, fanden findige Seher heraus, wie man mit ihnen die Schicksale der Menschen aufdecken konnte. Und so fanden einige von ihnen über die Zeit auch Verwendung als Wahrsagekarten und ihren Weg in andere Länder. Verbunden mit dem grossen Wissen um das Kartenlegen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Kartenlegen ein Stück weit verändert. Zum einen haben sich einige Kartendecks optisch den jeweiligen Zeiten angepasst, wurden verändert oder überarbeitet. Zum anderen hat sich die Deutung bei einigen auch mit der Optik verändert. Und dennoch werden die heute beliebtesten Kartendecks mit den gleichen Deutungen verwendet wie zum Zeitpunkt ihrer Erschaffung. Obwohl es auch hier teilweise überarbeitete und angepasste Varianten gibt.
Zudem stehen verschiedene Legesysteme zur Auswahl. Über die Zeit haben viele Anwender auch ein eigenes Legesystem für ein bestimmtes Kartendeck erarbeitet, dass sich zumeist aber an den altüberlieferten Systemen orientiert.
Kartendecks, die auch heute noch als populär und beliebt gelten
Tarot-Karten: Sie sind wohl, was man als klassische Wahrsagekarten bezeichnen kann. Etabliert haben sich vor allem das Crowley Tarot und das Rider-Waite-Tarot. Aber auch das Marseille Tarot findet nach wie vor seinen Einsatz. Die 78 Karten eines vollständigen Decks setzen sich aus 22 Karten der sogenannten großen Arkana und weiteren 56 Karten der kleinen Arkana zusammen. Die Kartendecks können zu verschiedenen Themen gelegt werden.
Lenormand-Karten: Ein Kartendeck mit 36 Karten, dass im frühen 19. Jahrhundert erschaffen wurde. Aufgrund der Vielseitigkeit der Karten kann es zu Fragen alle Lebensbereiche betreffend eingesetzt werden. Zu den Karten wurden ausführliche Erklärungen und Deutungsansätze entwickelt, die auch heute noch ihre Gültigkeit haben. Als Namensgeberin gilt die berühmte Kartenlegerin Madame Lenormand.
Kipper-Karten: Dieses Kartendeck beinhaltet besonders viele Personenkarten. Daher werden sie gerne für soziale und zwischenmenschliche Fragen eingesetzt. Partnerschaft und Familie können mit ihrer Hilfe sehr gut durchleuchtet werden, aber auch Beziehungen im Aussen. Die Bezeichnung der Karten wird mit der berühmten Wahrsagerin Frau Susanne Kipper in Verbindung gebracht.
Zigeuner-Karten: Hier lassen sich verschiedene Kartendecks finden, die sich sowohl in der Gestaltung wie der Anzahl der Karten unterscheiden können. Auch wenn die Namensgebung einen Ursprung beim Fahrenden Volk (Zigeuner: Sinti/Roma) andeutet, so steht dahinter vielmehr der Fokus auf die Verkaufsförderung, wenn sich der Mystik dieser Menschen bedient wird. Sie beziehen sich auf den Alltag und zwischenmenschliche Beziehungen. Auch wenn die Bedeutung vor etlichen Jahren entstand, finden sie heute noch sehr grossen Anklang.
Wie kann man Unterstützung von den Karten erhalten?
Ganz gleich, welche Wahrsagekarten zum Einsatz kommen, wichtig ist, dass die Frage so korrekt wie möglich formuliert wird. Denn so kann der Kartenleger das passende Legesystem auswählen. Nicht jedes Legesystem ist für jede Fragestellung geeignet.
Grundsätzlich aber können die Karten Informationen zu allen Lebensbereichen parat halten: Familie und Kinder, Liebe und Partnerschaft, Geld, Finanzen, Job und vieles mehr. Natürlich kann man sich die Karten mit ein wenig Übung auch selber legen.
Das Kartenlegen könnte man mit einem guten Freund vergleichen, den man in bestimmten Situationen um Rat fragt, weil man sich selbst häufig nur noch in seinem eigenen Gedankenkarussell dreht, ohne wirklich voranzukommen. So können neue Einsichten gewonnen oder wichtige Impulse erhalten werden, die in einer bestimmten Lebenslage Unterstützung bieten.
Oftmals reicht schon ein objektiver Blick auf das eigene Leben, um wichtige Dinge oder Zusammenhänge zu erkennen. Und so auch Antworten auf Fragen zu erhalten. Hören wir in uns hinein, was die Aussagen anstoßen oder auch auslösen. Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen.
© Zukunftsblick Ltd.
Rechtliche Hinweise